Willkommen in der Overbergschule Selm

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07 04.2016

Hoch zu Ross - Neues "Unterrichtsfach" an der Overbergschule

„Die sind so weich.“ Vorsichtig streichelt Anna die Nüstern des kleinen Ponys. Noch nie war die Schülerin einem Pony so nah. „Gleich traue ich mich, gleich setze ich mich drauf und reite eine Runde.“ Die Scheu überwinden, Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten bekommen, die Körperkoordination weiter entwickeln, die Liste der positiven Aspekte der neuen Reit-AG an der Overbergschule ist lang. Einen ungewöhnlichen außerschulischen Lernort hat die Lehrerin Kirsten Moritz-Berger aufgetan. Der Hof Netteberge in Selm ist der Standort für die seit dem Herbst 2015 neu gegründete Reit-AG. „Die Liebe zum Pferd und zum Reitsport ist wie ein Virus, den man nie wieder los wird,“, meint die Lehrerin lächelnd, „Ich wollte meinen Schülern diese Liebe nahe bringen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit geben, durch den Reitsport ihre sozialen, emotionalen und körperlichen Kompetenzen auszubauen.“

Bis zum Schuljahresende werden 8 Kinder jeden Montag in der 7. und 8. Schulstunde zum Reiterhof nach Netteberge gebracht. Hier werden sie von einer ausgebildeten Reittherapeutin und Frau Moritz-Berger, Besitzerin des Basispasses Pferdekunde und eines Longierabzeichens, unterrichtet. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“, so Frau Moritz-Berger. „Die Kinder lernen so viel. Dinge, die sonst so nicht auf dem Lernplan stehen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Tieren wird ebenso angesprochen, wie der Gleichgewichtssinn, Körperhaltung oder Konzentration.“ 25,- Euro im Monat müssen die Eltern aufbringen. Geld, das die Reittherapeutin bekommt. Neben dem Pony steht noch ein Großpferd zur Verfügung, beide Tiere sind ausgebildete Therapiepferde. „Für dieses Schuljahr ist die Gruppe ausgebucht. Aber im nächsten Schuljahr können sich wieder andere Kinder an der Reit-AG anmelden. Bis dahin wird sogar ein Bringdienst organisiert, so dass die Eltern nicht mehr in der Pflicht sind“, freut sich die Lehrerin. Mittlerweile sitzt Anna stolz auf „ihrem“ Pony und dreht eine Runde. „Ich frage meine Eltern, vielleicht bekomme ich ja mal ein eigenes Pony,“, hofft Anna und streichelt über das weiche Fell des Tieres.

Verfasser:
Monika Zientz
Monika Zientz
Schulleiterin